Konservative Revolution ist ein Sammelbegriff für politische Strömungen, die sich in der Weimarer Republik entwickelten. Gemeinsam waren diesen Strömungen entschieden antiliberale, antidemokratische, antiegalitäre und ultranationalistische Züge. Ihre Ideologien werden von Historikern der vergleichenden Faschismusforschung vollständig oder zumindest teilweise einem eigenständigen, vom Nationalsozialismus abzugrenzenden „deutschen Faschismus“ zugeordnet. Damit unterschied sich die Konservative Revolution grundlegend vom traditionellen Konservatismusbegriff der Deutschen Zentrumspartei oder der Deutschnationalen Volkspartei und manifestierte sich nicht in einer politischen Partei. Die Konservative Revolution wird in der Geschichtswissenschaft als Wegbereiter für den Nationalsozialismus behandelt. Der Begriff wurde popularisiert durch das 1949 erstmals erschienene Handbuch Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932 von Armin Mohler. Heute greifen Vertreter der Neuen Rechten auf die Ideologiemuster der Konservativen Revolution zurück.
In der Fachwissenschaft ist der Begriff Konservative Revolution wegen der starken Heterogenität der damit zusammengefassten Ideologeme und weil er verwendet wird, um ultranationalistisches und antidemokratisches Denken salonfähig zu machen, bis heute umstritten. Seltener wird er in jüngster Zeit auch für verschiedene, meist dem Neokonservatismus zugeordnete Vorgänge, Personen und Tendenzen der jüngeren Vergangenheit verwendet.